(Deutschland) Vor zehn Jahren brach mit dem berühmten „Altmaier-Knick“ der Solar-Ausbau ein. Vor fünf Jahren knickte auch der Ausbau der Windkraft an Land weg. Zwei Studien zeigen jetzt, wie Deutschland danach in die Energiekrise geriet – und dass sich ein nachholender Ausbau lohnt.
Bis heute kann Peter Altmaier CDU keine großen Fehler in seiner Energiepolitik entdecken, wie er nach dem Ausscheiden aus der Regierung in diversen Interviews kundtat. (Foto: Stephan Röhl/Heinrich-Böll-Stiftung/Flickr)
Fast ein Jahrzehnt alt ist der sogenannte Altmaier-Knick bei der Photovoltaik. Der damalige Umweltminister Peter Altmaier (CDU) hatte die EEG-Förderung für den Solarstrom zusammengestrichen. Der Ausbau stürzte von jährlich mehr als 8.000 Megawatt auf unter 2.000 Megawatt ab und hat bis heute das alte Niveau nicht wieder erreicht.
Ein ähnlicher Knick folgte 2017 unter dem damaligen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bei der Windkraft an Land – vor allem eine Folge des Übergangs zu Ausschreibungen sowie restriktiver Abstandsregeln.
Eine jetzt veröffentlichte Kurzstudie des Thinktanks Energy Brainpool im Auftrag des Solarunternehmens GP Joule zeigt: Bei „knickfreiem“ Ausbau wären heute 30.000 Megawatt Wind- und 20.000 Megawatt Solarenergie mehr am Netz, und im August dieses Jahres hätte der Strompreis am Spotmarkt um mehr als acht Cent pro Kilowattstunde niedriger liegen können.
Bei einem kontinuierlichen Anstieg der zusätzlichen Kapazitäten auf zusammen 50.000 Megawatt wäre der geringere Großhandelspreis auch eins zu ein bei den Haushalten angekommen, betont Energy Brainpool auf Nachfrage. Stromkunden hätten nur eine höhere EEG-Umlage in Kauf nehmen müssen. Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden hätte das Einsparpotenzial bei den Stromkosten im Jahr 2021 bei netto 111 Euro gelegen.
Quelle:
https://www.klimareporter.de/strom/den-altmaier-knick-auszubuegeln-lohnt-sich
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