Es stimmt, dass religiös-konservative Kräfte, insbesondere evangelikale Gruppen, in den letzten Jahren deutlich mehr Einfluss auf Politik und Recht genommen haben. Viele Beobachter sehen darin Züge einer „theokratischen Entwicklung“.
Donald Trump ist kein besonders religiöser Mensch nur lediglich ein nützliches Werkzeug.
Hier die wichtigsten Entwicklungen:
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1. Justiz als Hebel
Evangelikale haben gezielt den Supreme Court und viele untergeordnete Bundesgerichte beeinflusst.
Unter Trump wurden drei konservative Richter am Supreme Court ernannt → dadurch 6:3-Mehrheit.
Folgen:
Roe v. Wade (Recht auf Abtreibung) wurde 2022 aufgehoben.
Mehrere Urteile stärken religiöse Ausnahmerechte (z. B. Gebete von Lehrkräften, Benachteiligung gleichgeschlechtlicher Paare bei Dienstleistungen).
Damit verschieben sich Grundrechte immer stärker zugunsten religiöser Positionen.
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2. Abtreibungsverbote & Kontrolle über Körperpolitik
In vielen Bundesstaaten (v. a. im Süden und Mittleren Westen) wurden nach der Aufhebung von Roe v. Wade strenge Abtreibungsverbote erlassen.
Manche Gesetze beinhalten keine Ausnahmen bei Vergewaltigung oder Inzest.
Evangelikale Aktivisten fordern inzwischen ein bundesweites Abtreibungsverbot – ein klassisch theokratisches Anliegen.
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3. Einfluss auf Bildung
Evangelikale Gruppen drängen auf Religionsunterricht und Gebete in Schulen.
In einigen Bundesstaaten werden Lehrpläne umgeschrieben, um Themen wie Evolution, Rassismus oder LGBTQ-Geschichte einzuschränken.
Christliche Privatschulen und Homeschooling werden gefördert, teils mit öffentlichen Geldern.
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4. Politik & Parteienbindung
Die Republikanische Partei ist in vielen Bundesstaaten stark von evangelikalen Netzwerken durchdrungen.
Politische Programme enthalten religiöse Argumente („America as a Christian Nation“).
Extremere Vertreter fordern eine explizite Orientierung der Gesetze an der Bibel („Christian Nationalism“).
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5. Symbolische Verschiebungen
Parolen wie „God and Country“ oder „Christian Nation“ prägen zunehmend Wahlkampfrhetorik.
Evangelikale Politiker sprechen offen davon, dass Gottes Wille über demokratischen Mehrheitsentscheidungen stehen müsse.
Teile der Bewegung sehen sich in einem „heiligen Auftrag“, die USA „zurück zu Gott“ zu führen.
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6. Gefahr für die Demokratie
Durch Gerrymandering, Wählerunterdrückung und Dominanz im Senat können Minderheiten politischen Einfluss über Mehrheiten gewinnen.
Religiöse Argumente werden eingesetzt, um Freiheiten einzuschränken (z. B. reproduktive Rechte, LGBTQ-Rechte).
Kritiker sprechen von einem schleichenden Übergang von einer liberalen Demokratie zu einer religiös geprägten Oligarchie – mit klaren theokratischen Elementen.
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Kurz gesagt: Die USA sind (noch) keine Theokratie. Aber durch gezielte Langzeitstrategie der Evangelikalen verschiebt sich das Land in eine Richtung, in der religiöse Dogmen politischen Entscheidungen übergeordnet werden – vor allem in den Bereichen Justiz, Abtreibung, Bildung und Bürgerrechte.

Quelle: Google KI