Der massive Stromausfall in Spanien und Portugal zeigt: Das System ist anfällig, die Gesellschaft abhängig. Krisenvorsorgeexperte Herbert Saurugg klärt auf, wie man sich für einen solchen Notfall rüsten sollte.
Am Montag kam es in Spanien und Portugal zu einem Blackout, den die Regierung in Madrid »historisch« und »noch nie dagewesen« nannte. Züge standen still, Krankenhäuser mussten auf Notbetrieb mit Stromgeneratoren umschalten, viele Spanier und Portugiesen auf dem Festland konnten faktisch nicht arbeiten. Mittlerweile ist die Stromversorgung fast vollständig wiederhergestellt. Wie genau es dazu kommen konnte, bleibt allerdings weiterhin unklar.
Die Bundesnetzagentur betont am Dienstag auf Anfrage: »Die Stromversorgung in Deutschland ist stabil.« Tags zuvor hieß es, ein »großflächiger, lang anhaltender Blackout ist in Deutschland unwahrscheinlich«.
Unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.
Auszug aus dem Interview…
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Spätestens nach 48 bis 72 Stunden sind schwere Schäden an kritischen Infrastrukturen wie Telekommunikationsnetzen zu befürchten, wenn die Notstromversorgung ausfällt. Die Wiederherstellung der Versorgung wird dann sehr schwierig.
Ein großflächiger Stromausfall, der länger als eine Woche dauert, ist so gut wie irreversibel.
[…]
Besonders schwerwiegend ist ja die gesamte digitale Vernetzung in der Logistik, der gesamten Versorgung.
Es würde also schon reichen, wenn das Internet großflächig ausfallen würde – dann hätten wir innerhalb kürzester Zeit ein massives Versorgungsproblem.

Quelle: DER SPIEGEL plus